Bergwerk Peru – Reichtum geht, Armut bleibt   -    Kampagne zum Bergbau in Peru

 

 

Kinder sind wertvoller als Gold

 

Marco möchte gesund leben. Er ist sechs Jahre alt und wohnt in La Oroya.  Er träumt davon Arzt zu werden, um anderen helfen zu können. Sein Blut ist mit Blei vergiftet. Die Umwelt der Andenstadt La Oroya ist verschmutzt wie nur wenige Orte dieser Welt. Die Erzverhüttungs­anlagen von Doe Run Peru emittieren Schwer­metalle, Stäube und Schwefel­dioxid in das Tal und nehmen den Bewohnern Tag für Tag die Luft zum Atmen.

 

Marco hat als Bleikind  keine Chance seinen Traum zu verwirklichen

 

Bleikinder: 99,9 % der Kinder in La Oroya leiden nach einer Studie des peruanischen Gesundheitsministeriums an Blutvergiftung durch Blei. Eine normale seelische und körperliche Entwicklung ist für diese Kinder nicht möglich. Das Nervensystem verliert seine Funktionsfähigkeit, Leber und Nieren werden zerstört. Besonders betroffen sind Schwangere und Neugeborene.

 

2005 wurde eine wissenschaftliche medizinische Studie durch die Medical School der St. Louis University durchgeführt, die von allen wesentlichen Institutionen vor Ort – einschließlich Doe Run Peru - anerkannt wurde. Diese Studie bestätigt: Die Bleikonzentrationen im Blut der Menschen und besonders der Kinder in La Oroya übertreffen um ein Mehrfaches die Richtwerte der WHO.

 

Seit 1922 belasten die Erzhütten von La Oroya die Umwelt stark. 1997 erwarb Doe Run Peru die Produktionsanlagen vom peruanischen Staat. Mit dem Kauf verpflichtete sich Doe Run Peru zu notwen­digen Investitionen im Umweltbereich. Jedoch wurden die laut Umweltinvestitionsplan gesetzten Fristen regelmäßig auf Antrag des Unternehmens verschoben.

 

2006 will Doe Run Peru diese Investitionen um weitere fünf Jahre hinausschieben. Ansonsten droht das Unternehmen mit der Schließung der Anlage. Die Gewerkschaften kämpfen um die Arbeitsplätze in „ihrer“ Firma und - mit dem Konzern gegen die Gesundheit der Bevölkerung. Am 17. Februar 2006 stellte das peruanische Bergbauministerium an Doe Run 90 Umweltauflagen, die binnen 30 Tage zu erfüllen sind. Im Mai 2006 wird die Regierung die Entscheidung treffen.  Die steigenden Metallpreise erhöhen die Gewinne der Hütte Doe Run Peru, die zur Doe Run Company in USA gehört und mit ihren Tochterunternehmen im Jahr 2004 einen Umsatz von 2 Mrd. US$ erwirtschaftete.

 

Zahlreiche Organisationen aus la Oroya bzw. Peru bitten um unsere Unterstützung:

 

Die Erzdiözese Huancayo mit Bischof Barreto, betroffene Pfarreien, Verteidigungskomitees, Vereine, Handelskammer, nationale und regionale Umweltorganisationen u. a.

 

Deine Unterschrift kann etwas verändern: die o. g. Organisationen wollen dem Energie- und Bergbauminister, Glodomiro Sánchez, möglichst viele Briefe vorlegen. Denn er entscheidet, ob die Regierung weitere fünf Jahre straflos die Umweltvergiftung in La Oroya zulässt. Dieser „Briefregen“ soll deutlich machen, dass die anstehende Entscheidung in aller Welt beobachtet wird. Unterzeichne bitte diesen Brief. Wir geben ihn an die peruanische Regierung weiter.  Briefe mit Unterschriften bitte an Elena Muguruza, Gartenstr. 81; 71701 Schwieberdingen

 

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07 de marzo de 2006

 

Distinguido Señor Ministro,

 

Por medio de la presente le escribo para expresar mi preocupación por la situación crítica de salud de los niños, madres gestantes y población en general en la ciudad de La Oroya. Tengo entendido que le corresponde a Ud. hacer cumplir los compromisos ambientales asumidos libre y legalmente por la empresa Doe Run Perú.

 

En tres ocasiones, Doe Run ha solicitado y recibido permiso de su Ministerio para postergar inversiones que habrían reducido la contaminación ambiental. Ahora, en declaraciones públicas, la empresa amenaza con cerrar el complejo metalúrgico de La Oroya si no le amplían el plazo de su Programa de Adecuación y Manejo Ambiental (PAMA).

 

Un estudio reciente del Ministerio de Salud sobre los niveles de plomo en sangre entre niños menores de seis años en La Oroya Antigua demuestra que el 99,9% de los niños tienen envenenamiento por plomo y tanto el periódico Post-Dispatch de San Luis como El Comercio han desafiado al Gobierno Peruano a cumplir con su rol constitucional de proteger la vida y salud de la población de La Oroya.

 

Le pido respetuosamente que actúe para proteger la salud de la población al insistir en que la empresa Doe Run Perú cumpla con sus obligaciones ambientales en los plazos acordados.

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Auf deutsch

 

Sehr geehrter Herr Minister,

 

hiermit möchte ich Ihnen meine Besorgnis über die kritische Gesundheitssituation der Kinder, der Schwangeren und der Gesamtbevölkerung in der Stadt La Oroya mitteilen. Wie ich weiß, liegt es bei Ihnen, das Unternehmen Doe Run zur Einhaltung seiner freiwillig und rechtmäßig übernommenen Umweltauflagen aufzufordern.

 

Schon dreimal hat Doe Run von Ihrem Ministerium die Erlaubnis erhalten, die Investitionen hinaus zu schieben, welche die Umweltvergiftung reduzieren würde. Jetzt droht das Unternehmen öffentlich mit der Schließung der Metallverarbeitung in La Oroya, wenn es die Umweltauflagen (PAMA) nicht später erfüllen dürfe. 

 

Eine gerade durchgeführte Studie des Gesundheitsministeriums über den Bleigehalt im Blut der Kinder bis sechs Jahren ergibt für La Oroya Antigua bei 99,9 % eine Bleivergiftung. Sowohl die Zeitung Post-Dispatch wie EL Comercio haben die peruanische Regierung aufgefordert, ihre in der Verfassung festgeschriebene Pflicht zum Schutz von Leben und Gesundheit der Bevölkerung La Oroyas zu erfüllen.

 

Bitte schützen Sie die Gesundheit der Bevölkerung, indem Sie auf die Einhaltung der Umweltauflagen im abgemachten Zeitraum bestehen.

 

Hochachtungsvoll