Das Volk von Cajamarca hat gesiegt!

 

Freunde,

mit großer Freude feiern wir den Triumph des Volkes, den es durch seinen Kampf um die Verteidigung des Berges Quilish erreicht hat. Dies war möglich durch die unermüdliche Arbeit von Marco Arana, Präsident von ECOVIDA, und der Rechtsberaterin von GRUFIDES, Mirtha Vásquez. Beide haben schon lange und unermüdlich für die „Unantastbarkeit“ des Quilish gekämpft.

Dank auch an alle, die in irgendeiner Form diesen Kampf unterstützt haben, der nun zu einem glücklichen Ende geführt hat.

Danke auch an unsere Brüder und Schwestern, den Campesinos. Denn sie waren es, die uns das Kämpfen gelehrt und die uns gezeigt haben, das Recht auf Leben für alle Menschen von Cajamarca  zu verteidigen.

 

Nonoy Lanatta (Tochter von Olivia Velarde und Mitarbeiterin bei GRUFIDES)  Mail vom 17.9.

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Das Volk von Cajamarca hat gesiegt! 16/9/2004  (von GRUFIDES)

 

Das Volk von Cajamarca hat in der Nacht vom 16. zum 17. September den Sieg errungen. Mit der neuen Resolution (Verfügung, Erlass) Nº 427-2004-MEM/AM wird Yanacocha verboten, weiterhin am Quilish zu arbeiten. Dies gibt dem Volk von Cajamarca die Möglichkeit, bis zur endgültigen Annullierung des ursprünglichen Erlasses zu kämpfen. Denn nur so wird es möglich sein, den Berg Quilish, die Lebensquelle für alle Cajamarquinos, zu beschützen.

DER QULILISH WIRD NICHT VERKAUFT, ER WIRD VERTEIDIGT!

LEBEN JA, GOLD NEIN!

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Ergänzende Details aus den beiden nationalen Tageszeitungen El Comercio und La República

(Original in vorher gehendem Link, 17. 9.)

 

Die Campesinos stimmen dem neuen Erlass (Aussetzung des alten Erlasses) zu. (El Comercio)
 
Gestern Nachmittag haben die Campesinos der Zone El Quilish nach einer 1½ stündlichen Diskussion dem Ministererlass zugestimmt, in dem der Erlass zum Goldabbau am Quilish ausgesetzt wurde. Vertreter der städtischen Behörden und des „Verteidigungskomitees“ hatten den Campesinos den Kompromiss erläutert.  Entsprechend diesem Beschluss muss Yanacocha alle Gerätschaften und Arbeiter vom Quilish abziehen. Die Versammlung hatte um 11.52 an km 4 begonnen, Vermittler war der Priester Marco Arana. Nach heißer Diskussion wurde der Vorschlag angenommen. Die Campesinos versicherten, dass man etwas erreicht habe, der Kampf um die „Unantastbarkeit“ des Quilish aber weitergehe. Zugleich sprachen sie ihr Misstrauen allen politisch Verantwortlichen aus (Vertretern der Behörden und Parteien). Sie verlangten von diesen „Autoritäten“, zu schwören, einen Runden Tisch einzurichten, um alle vorliegenden Probleme und Forderungen zu besprechen. Diese Forderung wurde angenommen und unterschrieben von dem Vizepräsidenten der Region, dem Bürgermeister von Cajamarca und Vertretern aller beteiligten Parteien. Dieses Dokument wird dem Ministerium für Bergbau zugeschickt werden, damit auch er es unterschreibt.    

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Ergänzend in La República:  Die Campesinos beschlossen, die Straßensperre an km 4 nicht aufzuheben, bis diese Übereinkunft in dem offiziellen Staatsanzeiger „El Peruano“ veröffentlicht ist.  Beobachter bestätigen, dass die erzielte Übereinkunft ein Triumph der Bevölkerung von Cajamarca darstellt.  Inzwischen hat der Bergbauminister in einer Pressekonferenz in Lima bestätigt, den gewünschten Runden Tisch einzurichten. Der Minister räumte auch eine Mitschuld am Konflikt ein, vor allem deshalb, weil die Regierung bisher wenig von den Mitteln zurückgegeben hat, die als Gewinn aus der Zone abgeschöpft wurden (hier in Bezug auf Steuern und dem Canon Minero). Der Minister: „ Es entsteht der Eindruck, dass viel Gewinn aus der Region abfließt, ohne dass etwas in der Region selbst bleibt“ (sinngemäß). Der Minister kündigte die Einrichtung eines Sozial- und Umweltfonds an, der der Bevölkerung zugute kommen soll.

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Santa Cruz, Vizepräsident von Newmont, sowie der Verband der Industriellen etc. befürchten, dass durch die demonstrierte Schwäche der Regierung, ausländisches Kapital abgeschreckt werden wird. Es kann nicht sein, dass die Regierung ihre gefassten Beschlüsse wieder aufhebt, nur weil einige Steinewerfer Druck ausüben. Das Recht sei auf der Seite von Yanacocha und die Regierung habe die Pflicht, das Recht durchzusetzen. Durch den Streik habe Yanacocha etwa 100.000 Dollar pro Tag verloren. Das Hauptproblem besteht darin, dass die Kultur der privaten Investitionen und der Freiheit des Kapitalsverkehr in Peru noch nicht hinreichend verstanden worden sei.

(www.mineriaypetroleo.com)