Friedlicher Protest (Bericht
in El Comercio, Lima, 09.09.04 - leicht gekürzte Übersetzung)
Etwa 10.000 Menschen forderten auf einer Kundgebung, den Erlass des
Ministeriums für Bergbau und Minen zurückzunehmen. Dies würde dann bedeuten,
dass sich Yanacocha vom Berg Quilish zurückziehen müsste. Die Kundgebung fand
im Zentrum von Cajamarca statt. Schüler und Professoren, Vertreter vieler
Organisationen und politisch Verantwortliche, vereinigten sich unter einem Motto:
Finger weg vom Quilish!
Seit den frühen Morgenstunden blieben alle Geschäfte, sowie die Büros fast
aller Institutionen geschlossen. Besonders motiviert waren die Schüler und die
Studenten der Universidad Nacional de Cajamarca (UNC). Sie drückten auf ihren
Schildern aus, dass es sich um eine Frage auf Leben und Tod handele. Der Berg
Quilish ist zu einer Heiligen Ikone für die Menschen von Cajamarca geworden.
Anwohner und Polizei appellierten an die Teilnehmer, die Ruhe zu bewahren
und kein Chaos zu provozieren. Als aber um 11.30 ein Hubschrauber der Mine
auftauchte, gerade als einige Redner das Wort ergriffen hatten, nahm die
Spannung zu. Der Hubschrauber überflog sechsmal in niedriger Höhe die Menge,
wohl in provozierender Absicht. Die Menge wurde dadurch in ihrem Vorhaben noch
mehr bestärkt, die Rücknahme des besagten Erlasses zu fordern. Einige Redner
forderten den Rücktritt des Ministers für Bergbau und Minen, Jaime Quijandría,
weil er den Erlass nicht zurücknehmen will.
Einige Wortführer ließen auf dem weiteren Protestmarsch durchblicken, dass
man bei Nichterfüllung ihrer Forderungen einen Streik auf Regionalebene
ausrufen würde.
IN LIMA:
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Die
Kommission für Energie und Minen des Kongresses hat beschlossen, eine
Unterkommission zu bilden, um den Fall Yanacocha zu prüfen - trotz der Opposition der Abgeordneten Fabiola Morales.
Diese behauptet, dass Gewerkschaftsmitglieder von Newmont Mining aus den USA
die Protestgruppen finanzieren würden.*
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CONFIEP hat
unterdessen eine gemeinsame Offensive aller Nichtregierungsorganisationen (die
im Bereich Umwelt arbeiten) gegen die Bergbauinvestitionen angekündigt.
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Der
Unternehmerverband beschworen die Regierung, dem Druck nicht nachzugeben, die
Spielregeln und die Rechtssicherheit zu beachten und entsprechend ihre
Autorität einzusetzen.
Präsident Toledo empfing im Präsidentenpalast eine Delegation der Rondas
Campesinas von Cajamarca. Er bestätigte ihnen, dass er ein leidenschaftlicher
Verteidiger der Umweltbelange sei, in gleicher Weise aber auch ein Befürworter
privater Investitionen. Denn diese würden Arbeitsplätze schaffen und dazu
beitragen, Entwicklungsprogramme in den betroffenen Gebieten zu starten. In
diesem Sinne rief er die politisch Verantwortlichen, die Organisatoren des
Protests und die Mine Yanacocha auf, in einem Dialog die Diskrepanzen zu
überwinden, damit Cajamarca durch noch mehr Investitionen und der Schaffung
neuer Arbeitsplätze einen Aufschwung erlebe. Der Amtsinhaber betonte, dass die
Regierung die Sicherheit ihrer Bürger garantiere und keine Gewalt dulden werde.
* Präsident der Kommission ist Luis Heysen Zegarra. Dieser hat drei Abgeordnete ernannt und beauftragt, im Namen der Regierung mit allen Konfliktparteien zu verhandeln und innerhalb von sechs Tagen Vertreter der Mine, der Stadt, der Campesinos etc. an einen Tisch zu bringen. Es wurden ernannt:
José Carrasco Távara (Apra), José Luis Devéscovi Dzierzón (FIM) y Edgar Villanueva (Perú Ahora).
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