Willi Knecht zum Doktor der
Theologie ernannt
In der Theologischen Fakultät der Universität Würzburg hat unlängst ein
gebürtiger Herxheimer den akademischen Grad eines Doktors der Theologie
erworben. Die Rede ist von Willi Knecht, der 1947 in Herxheim das Licht der
Welt erblickt hat. Nach dem Abitur studierte er zunächst Pädagogik an der
Erziehungswissenschaftlichen Hochschule in Landau (EWH), danach katholische Theologie
in Frankfurt - St. Georgen. Beide Studiengänge schloss er mit Diplom ab.
Wenig später zog es den Theologen nach Südamerika. Im Auftrag des Bistums
Speyer war Knecht von Anfang 1977 bis 1980 in der peruanischen Diözese Cajamarca
tätig. Dort lernte er auch seine spätere Frau kennen. 1980 kehrte Willi Knecht
nach Deutschland zurück und trat in den Dienst der Diözese Rottenburg-Stuttgart
ein, zuerst als Religionslehrer, dann in der Erwachsenbildung. Seit 1997 ist er
als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Theologischen Fakultät der
Universität Würzburg.
Worum geht es in Knechts Doktorarbeit? Ganz allgemein gesprochen
beschäftigt er sich mit dem kirchlichen Aufbruch in Lateinamerika seit dem
Zweiten Vatikanischen Konzil (1962 - 1965). Im Speziellen widmet er sich jener
nordperuanischen Diözese, die die Heimat seiner Frau ist und die er seit 1980
fast jedes Jahr besucht hat - Cajamarca. Unter dem Titel „Die Kirche von
Cajamarca - die Herausforderung einer Option für die Armen in Peru“ dokumentiert
er dabei die Neuevangelisierung in der Diözese unter Bischof José Dammert Bellido (1962 - 1992) und stellt die Tragweite seines
Pastoralkonzepts dar.
Dazu muss man wissen, dass gerade in der Region um Cajamarca das
Landarbeiterproblem besonders groß war und heute noch ist. Soziale Konflikte
sind an der Tagesordnung. Paradebeispiel hierfür ist der erbitterte Konflikt um
Landerwerb, -zugang und -nutzung im Bereich des Berges Quilish mit seinen
Goldvorkommen.
Willi Knecht macht auch deutlich, dass vieles, was seit 1962 an positiven
Entwicklungen in der Diözese Cajamarca geschah, ohne die Einflüsse und Anregungen
von Europa nicht erklärbar ist. Kirchlicherseits sind
es vor allem die ausländischen Priester, die für die Umsetzung des Zweiten
Vatikanischen Konzils in Cajamarca tätig waren (u.a.
Alois Eichenlaub), ferner die kirchlichen Hilfswerke, die dies durch Projekte finanziell
unterstützten. Willi Knecht weiß, wovon er schreibt, war er doch vier Jahre
lang in Cajamarca.
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Autor: Dr. Andreas Imhoff (Vorsitzender
des Herxheimer Heimatverein e.V.)
Beitrag zum Herxheimer Heimatbrief 2004, S. 99.
Herxheim, 26. November 2004, Hg. Herxheimer Heimatverein e.V.