1. Station – Das letzte Abendmahl
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In der ersten Station sehen wir, wie Jesus von Nazareth, der Verteidiger der Armen, einen Tag vor seinem Tod mit seinen zwölf vertrautesten Freunden das letzte Abendmahl einnimmt. Jesus fühlt eine unvergleichliche Liebe zu seinen Freunden. Er selbst gibt sich in Gestalt von Brot und Wein als Nahrung hin. Mit dem Zeichen der Fußwaschung lehrt Jesus, dass niemand sich als der Wichtigste fühlen darf, sondern dass wir uns alle als Gleiche fühlen, dass wir uns gegenseitig lieben und wir uns gegenseitig dienen, der eine dem anderen.
Heute noch lebt diese Liebe in uns, dieses Beispiel des Miteinanderteilens, dieses Beispiel der Hingabe aus Liebe an die anderen. Hier in den ländlichen Gebieten von Bambamarca lebt diese Liebe unter uns weiter - trotz unser traurigen Wirklichkeit, in der wir leben. Bei vielen Gelegenheiten feiern wir noch dieses traditionelle Abendmahl, das uns immer eint, das Kraft gibt und das uns immer ermutigt, uns gegenseitig bei den dringendsten Arbeiten zu helfen. Dieses traditionelle Abendmahl realisiert sich in der gemeinsamen Fertigstellung eines
Hauses, in einer Trauerfeier, einem Heiligenfest und bei anderen Versammlungen. In diesem
Abendmahl gibt es keine Diskriminierung von Kindern, Jugendlichen, alten Menschen und
Behinderten; es gibt keinen Unterschied zwischen Männern und Frauen, Eingeladenen und Nichteingeladenen.
„Gebt allen etwas vom Essen und von der Chicha. Sorgt dafür, dass niemand ohne Essen bleibt“.
Kommentar: Auf den ersten Blick gibt einen Unterschied zwischen dem Mahl Jesu mit seinen Freunden und unserem Festmahl. Auf dem Land haben wir keinen Tisch zum Essen. Der Tisch ist der Boden. Wenn die Menschen sich versammeln, wird ein Poncho oder je nach der Anzahl der Leute (bis zu 80 - 100 Menschen) mehrere Tücher auf den Boden gelegt, darauf werden die mitgebrachten Gaben ausgebreitet und die Leute setzen sich darum herum. Jesus trägt einen Sombrero und einen Poncho, denn Jesus ist mit den erniedrigten und den einfachen
Menschen, er wird mit ihnen identifiziert Er benutzt am Tisch als Kelch einen einfachen Krug aus Erde, aus der Erde, aus der wir alle stammen. In der Kirche benutzt man einen Kelch aus Gold. Die Schale für das Essen ist ebenfalls aus unserem Alltag, sehr verschieden zum
Hostienteller in der Kirche. Denn Jesus ist Teil unseres Alltages, er lebt mit und unter uns, den Armen. Er macht sich zum Campesino. Er wählt die Ärmsten und Kleinsten aus. Wenn wir alle unsere Kraft und unsere Opfer in eine gemeinsame Arbeit einbringen (z.B. in der Minga), dann folgen wir Jesus, der sein Leben für uns gegeben hat. Dieses Beispiel schweißt uns
zusammen. In der gemeinsamen Arbeit und diesem Festmahl in Gemeinschaft hat die Arbeit und hat das Essen keinen Preis, hier geschieht alles aus der Liebe, die uns vereint. Bei uns auf dem Land widmen wir alle unsere Kraft und Anstrengung unseren Nachbarn. Das
gemeinsame Essen repräsentiert diese Liebe, die unter uns herrscht.
Auf dem Bild sehen wir auch die aufgehende Sonne. Das symbolisiert das Licht, das uns
Jesus im Beispiel des Letzten Abendmahles gegeben hat. Dieses Licht ist unter uns bis heute und wir verbreiten es weiter.