2. Station – Jesu Todesangst im Garten Gethsemani
- zurück zur
Kreuzwegübersicht -
In der zweiten Station betrachten wir die Agonie Jesu im Garten von Gethsemani. Hier sehen wir, wie Jesus sich in einer Situation voller Trauer, Erniedrigung und Furcht befindet. Die Priester seiner Zeit und die jüdischen Autoritäten verfolgen ihn. Ein Gefährte seiner Gruppe, die er selbst gebildet hatte, hat ihn verraten. Jesus war niedergeschlagen. Einige Stunden
bevor er ausgeliefert wird, geht er zu dem gewohnten Ort des Gebets. Im Gebet liefert sich Jesus dem Willen des Vaters aus, der ihm das ganze Risiko auferlegt hatte, das er in seinem eigenen Leben erfuhr.
In unserer aktuellen Situation heute gibt es viele Menschen wie Christus , die
niedergeschmettert wegen der extremen Armut in Agonie versinken. Es gibt keine Arbeit, die meisten Familien arbeiten Tag und Nacht, aber sie verdienen fast nichts, Tausende Kinder weinen vor Hunger, viele Mütter wissen nicht, was sie in den Kochtopf hineintun sollen. Die Väter
schuften täglich auf dem Acker oder verdingen sich als Tagelöhner. Obwohl sie wie Sklaven
arbeiten, reicht es nicht, die Familie zu ernähren. Es gibt Tausende unterernährter Kinder als Folge der Ungerechtigkeit, die Menschen altern vorzeitig und vereinsamen bis zum Tod. Viele glauben, Gott hat uns verlassen. Es ist wahr, wir sind sehr schwach und wir verharren im Schlaf und wir bitten nicht darum, dass Er uns helfen möge.
Jesus: „Herr, die Leiden meiner schutzlosen Brüder drücken mich nieder. Für sie gebe ich mein Leben. Schon naht der Augenblick, in dem sie mich in die Hände der Unterdrücker
übergeben werden. Herr, es geschehe nicht, was ich will, sondern dein Wille geschehe“.
Volk:
„Für uns Arme gibt es keine Arbeit - Tausende von Jugendlichen und Erwachsen sind ohne Arbeit - Ungerechte Kredite - Eine Unzahl von Zwischenhändlern - Überteuerte Düngemittel - Hohe Steuern - Preiserhöhungen für Grundnahrungsmittel - was wir Armen produzieren hat keine festen Preise, die Produkte der Reichen aber sehr wohl - In unserem Handwerk arbeiten wir Tag und Nacht und verdienen fast nichts - Viele Kinder weinen vor Hunger - Tausende Mütter wissen nicht, was sie in den Kochtopf tun sollen den - Das Los der Armen ist
ermüdende Sklavenarbeit - Die meisten Kinder sind zunehmend unterernährt - Es scheint, als habe uns Gott vergessen, da er uns so leiden lässt - Menschen altern zu früh und leben zum großen Teil verlassen und in Armut."
Kommentar: Hier sehen wir die Hohen Priester und die Gesetzeslehrer, die schon damals mit den
Militärs unter einer Decke steckten. Wenn wir heute unsere Realität betrachten, dann sehen wir dasselbe. Jesus sucht Zuflucht im Gebet, denn als Mensch fühlte er sicherlich Angst,
Traurigkeit und er wusste, dass er ausgeliefert werden würde. In dieser Situation geht er zum Berg Gethsemani und nimmt seine drei engsten Vertrauten mit. Seine Gefährten ermüden und schlafen ein, während Jesus sich an den Vater wendet. Wenn wir das heute mit unserer
Gegenwart vergleichen, dann sehen wir, dass in Peru und in unserer Umgebung in Bambamarca die Menschen sehr viel leiden. Das wird im Bild ausgedrückt durch einen Schubkarren mit einer großen Last, die über uns ausgeschüttet wird. Wir sehen einen Menschen, von der Last zu Tode erdrückt und es scheint, als ob er das ausgesuchte Opfer der Mächtigen sei, vielleicht ein Vorkämpfer für die Gerechtigkeit, um alle anderen einzuschüchtern. In seinem
Todesschrei zeigt sich das Schicksal aller.
Ein anderer flechtet einen Hut. Das ist die Wirklichkeit, in der wir leben. Wir flechten Tag und Nacht Sombreros, um einige wenige Lebensmittel kaufen zu können. Seit ich acht Jahre alt bin, flechte ich Sombreros. Es ist eine sehr harte Arbeit, mehrere Stunden auf dem Boden sitzend und über dem Stroh gebeugt, können wir danach kaum aufstehen. Wir sehen zwei weinende Kinder, die Tausende von Kinder in Bambamarca repräsentieren und drei
Jugendliche, die keine Arbeit finden. Es gibt viele Provinzen in Peru und überall, in der Kinder vor Hunger sterben oder in Agonie dahinvegetieren. Weiter sehen wir eine Frau mit einem leeren Kochtopf und einen Mann mit der Pickelhaube auf der Schulter, der wie wir alle sich bemüht, der steinigen Erde etwas abzugewinnen. Die hungernden Kinder und viele alte Menschen, die leiden, stehen für die Agonie der Armen. Der Agonie Jesu entspricht heute die Agonie der Armen.
Wir sehen auch Judas, der Jesus den Mächtigen ausliefert, weil er von ihnen bezahlt wird. Auch heute gibt es einige Brüder, die sich als Priester ausgeben und die die Führer der Armen den Mächtigen ausliefern. Der einzige Unterschied besteht darin, dass die Mächtigen der
damaligen Zeit keine Brille und keine Krawatte tragen.