13. Station – Jesus wird ins Grab gelegt
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In der dreizehnten Station sehen wir, wie sie Jesus beerdigen. Jesus hatte seinen Jüngern mehrmals angekündigt, dass er sterben werde. Er sagte auch: „Wenn das Samenkorn nicht in der Erde eindringt und stirbt, kann es keine Frucht tragen“. Deshalb stieg er von oben herun-ter, drang in die Erde ein und hatte auch Anteil am Tod, um bei allen Verstorbenen zu sein - um von dort aus aufzustehen und triumphierend und bis heute und für immer siegreich den Tod zu überwinden. Das Samenkorn dringt in die Erde ein, um Frucht zu bringen. 
In Peru gibt es heute drei Klassen von Bürgern: Kapitalisten, Mittelschicht und die ganz Ar-men. Wir werden geboren mit dem Schicksal zu sterben und in der Erde begraben zu werden. Es gibt auch zwei Klassen von Geistlichen: Protestanten und Katholiken. Sie glauben, sie al-lein würden authentisch Gottes Gesetz erfüllen und sie halten sich für die Stellvertreter Chris-ti. Sie sagen, sie seien die Diener und Verwalter der Kirche und sie wären schon im Stand der Gnade Gottes. 
Jesus sagte aber zu seinen Aposteln: „Geht hinaus in alle Welt und macht alle Menschen zu meinen Jüngern“. Lasst uns nachdenken: Wer sind heute die glaubwürdigen Jünger unseres Meisters Jesus? Gibt es jemanden, der sein Leben hingibt und der sich aufopfert aus Liebe zu den Nächsten? Sind es diejenigen aus der Hierarchie, oder der eine oder andere Laie? Wird es einer der protestantischen Pastoren sein oder vielleicht ein Leiter der Ronda?


Totengräber: „Ich kenne keinen Hunger“. Sargverkäufer: „Mein Geschäft läuft mehr als gut“. Schreiber: „Mir bringt das Arbeit.“


Kommentar: In der dreizehnten Station sehen wir, wie sie Jesus in den Schoß der Erde legen, in eine Felsenhöhle. Als Jesus starb, war er von fast allen verlassen. Aber bis heute gibt es die Tradition, dass die Verstorbenen beerdigt werden müssen. In jener Zeit lebte ein Mann mit dem Namen Josef aus Arimathäa, der Erbarmen mit Jesus hatte und der ihn beerdigen ließ. Jesus wird in einem Sarg beerdigt, unserer heutigen Tradition entsprechend. Wir sehen, dass auch bei der Beerdigung die Frauen Jesus am nächsten sind, seine Mutter und seine nächsten Freundinnen. Einige Freunde tragen den Sarg. Jesus wurde ganz Mensch und er erlitt den Tod und wurde in die Erde gelegt, um sich vollends mit uns zu identifizieren. Auch heute geschieht dasselbe. Wir sind alle dazu bestimmt, zu sterben. Zur Geschichte des Lebens gehört der Tod und wir sind Teil dieser Geschichte. Wir sehen einen Friedhof, in den wir alle eintreten. Wir sehen aber auch einen Mann mit viel Geld, er fährt eine große Ernte von Geld ein. Ein anderer Mann auf dem Bild hat offensichtlich viel studiert, er sitzt in einem Büro und nimmt nicht an der Beerdigung teil. Aber weder er noch der Mann mit dem vielen Geld werden sich vor der Beerdigung retten können - auch nicht der Campesino, der arbeitet. Wir sind letztlich alle zusammen auf dem Weg, beerdigt zur werden und selbst Jesus wollte sich davon nicht ausschließen. Auf dem Friedhof gibt es verschieden Arten von Gräbern. Für die Nischen muss man Geld bezahlen, daher werden dort die Reicheren begraben, die Armen werden in die Erde gelegt, auf die ein einfaches Kreuz errichtet wird. Die Armen sind daher näher der Mutter Erde und in der Bibel heißt es: wir alle sind aus Erde und wir kehren in die Erde zurück. In den Nischen ruhen sie ohne Beziehung zur Erde, umgeben von kaltem Zement. Die Erde ist fruchtbar, der Zement ist tot. Die so Bestatteten leben etwas außerhalb der Realität, denn die Erde ist unsere Wirklichkeit. Und dafür haben sie auch noch viel Geld bezahlt. Das Geld trennt die Menschen untereinander und von der Erde. Es gibt heute viele Menschen und viele Kirchen, die sich für die einzig wahrhaften und legitimen Erfüller des Gesetzes halten. Sie halten sich für die authentischen und legitimen Nachfolger und Diener Jesu. Welcher von ihnen wird in Wahrheit den Willen Gottes erfüllt haben? Viele Pastoren sagen, dass nur ihre Kirche die Menschen rettet. Auch unsere eigene Kirche und auch wir selbst sagen, dass unsere Kirche die einzig wahre Kirche ist. Wir Christen sind gespalten, es gibt bis heute viele verschieden Kirchen. Welche dieser Kirchen und dieser Personen innerhalb der katholischen Kirche bezeugen durch ihr Leben das authentische Beispiel Jesu, der sein Leben ließ aus Liebe zu den Menschen? Was bedeutet es heute wirklich, das Gebot Jesu zu erfüllen und sein Leben für andere hinzugeben? Welche der Kirchen und wer von den Priester und Laien ist dazu bereit, wer sind die authentischen Jünger Jesu? Das sollte uns zu denken geben und allen, die diese Bilder mit ihrer Botschaft betrachten und hören!